*FS* A Life In Pink

scarlett rose

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Januar 2006
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Wien
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Hey,

irgendwie hatte ich eine "plötzliche Eingebung" und hab mich spontan entschlossen, parallel zu "Feuer im Herzen" eine 2. Fotostory zu machen.
Natürlich werde ich auch an der anderen Geschichte weiterschreiben.
Na ja, ich will mal nicht weiterschwafeln - auf ins Geschehen!




A LIFE IN PINK


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"Should auld acquaintance be forgot,
and never brought to mind?,
should auld acquaintance be forgot,
and days of auld lang syne?"


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"And days of auld lang syne, my dear,
and days of auld lang syne.
Should auld acquaintance be forgot,
and days of auld lang syne?"

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„Frohes Neues Jahr, Dad! Ich hab’ dich lieb!“
Frank Norton nahm seine Tochter herzlich in die Arme und drückte sie an sich.
„Ich wünsche dir auch ein frohes Jahr 1950, Maybelle! Möge es nur Gutes bringen, jetzt da alle Sorgen der Vergangenheit überwunden sind! Und mögen alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen, Mäuschen!“

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Die Silvesterraketen waren schon längst erloschen und Maybelles Mutter und ihre kleine Schwester Ruby lagen bereits im Bett, als Maybelle und ihr Vater sich mit einem Kuss voneinander verabschiedeten, um ebenfalls schlafen zu gehen.

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Frank betrat das eheliche Schlafzimmer, in dem seine Frau Hillary leise vor sich hin schnarchte.
Er zog seinen Pyjama an und bevor er sich auf seine Seite des Bettes legte, betrachtete er Hillary nachdenklich.
Sie war ihm fremd geworden in den Jahren, die er nicht zu Hause verbracht hatte. Sie hatte sich sehr verändert, auf eine Weise, die Frank nicht besonders erfreulich fand.
Auch seine jüngere Tochter Ruby war für ihn eine fremde Person, was jedoch nicht weiter verwunderlich war.
Als er damals seine Heimat hatte verlassen müssen, war Ruby ein Säugling von gerade mal 2 Monaten gewesen.

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Der einzige Mensch, der ihm hier immer noch vertraut war, war Maybelle.
Seit jeher war seine ältere Tochter sein Augenstern, sein ganzer Stolz gewesen. Er liebte sie mehr, als alle anderen Menschen, die er kannte, zusammen. Sie war ihm selbst so ähnlich...




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Maybelle war todmüde, aber überglücklich.
Das Jahr 1950 fing gut an!
Sie hatte ihren geliebten Vater wieder bei sich – den Vater, den sie 7 Jahre lang vermisst hatte.
Anfangs hatte sie gemeinsam mit ihrer Mutter um ihn gebangt – nächtelang hatten sie miteinander geweint, als nach Monaten endlich wieder ein zerfetzter, schmutziger Brief mit deutschen Briefmarken gekommen war.
Fast unleserlich – doch seinen Zweck erfüllend: Immerhin ein Lebenszeichen!

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Später dann hatte Maybelle allein für das Wohl ihres Vaters gebetet.
Anfangs schockiert, mit der Zeit immer gleichgültiger hatte sie die Veränderung ihrer Mutter miterlebt – Hillary Norton war nicht mehr die liebevolle, gütige und trostreiche Mum aus Maybelles Kinderjahren.
In den Jahren, die dem Ende des 2. Weltkriegs folgten hatte sie mitansehen müssen, wie die Ehemänner der anderen Frauen nach und nach heimkehrten – doch Frank kam nicht.
Im Frühling 1947 war sie die einzige verheiratete Frau in der Stadt, deren Gatte noch nicht zuhause war.


Und damals begann ihre drastische Veränderung. Sie sehnte sich nach Frieden, nach Harmonie – sie war keine Anhängerin der damals in den Anfängen stehenden Emanzipationsbewegung. Sie wollte vergöttert, verhätschelt und auf Händen getragen werden von ihrem Ehemann – doch sie wusste nicht einmal, ob er überhaupt noch am Leben war. Seit Monaten schon hatte sie nichts von ihm gehört.

Aus dieser Sehnsucht nach Harmonie und Ebenmaß heraus, flüchtete sich Hillary in ihre eigene Traumwelt – in ihr persönliches „Wolkenkuckucksheim“.



Pink, seit jeher ihre Lieblingsfarbe, wurde zu einem Fixpunkt in ihrem Leben.
Es mochte seltsam klingen, doch irgendwie gab diese sanfte, weiche, träumerische Farbe Hillary Halt und Trost in ihrem einsamen Dasein, das nur ihre beiden Töchter mit ihr teilten.

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Es dauerte nicht lange und „pink“ war das vorherrschende Element in Hillarys gesamter Umgebung.

All ihre Kleider waren pink…

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… fast jeder Einrichtungsgegenstand im Haus war pink…

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… getaucht in pink, übermalt und verziert mit pink war das Leben einfach schöner.

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Ruby, die von Kindesbeinen an nichts anderes kannte, wuchs zu einer jüngeren Ausgabe ihrer Mutter heran.


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Maybelle jedoch war das Ganze unheimlich und je älter sie wurde, desto mehr hasste sie es: Sie hasste das pinke Haus, sie hasste das pinke Kinderzimmer, das sie mit der kleinen, pink-gekleideten Schwester teilen musste, sie hasste ihre durch und durch „pinke“ Mutter.


So zog sich Maybelle ebenfalls im Laufe der Zeit in ihre eigene Welt zurück. Sie wurde immer verschlossener und in sich gekehrter.
Freunde hatte sie nicht.
Ihre „Freunde“ waren die Bücher aus der Bibliothek ihres Vaters.


Sie wollte so werden wie er – intelligent, gebildet und beruflich erfolgreich. Sie wollte ihm, dem anerkannten Wissenschaftler eine würdige Tochter sein.
Sie wusste damals nicht, ob er überhaupt noch am Leben war – doch sie wollte sein Lebenswerk weiterführen, seine Forschungen weiterbetreiben.

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Und – sobald sie volljährig war – wollte sie dieses scheusslich-grelle Haus verlassen und vergessen, dass ihre Mutter eine rosarote (Alp)-Traumgestalt...


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… und ihre Schwester ein gefühlloses Püppchen ohne eigene Persönlichkeit war.



Hoffe, der Anfang gefällt euch ein bisschen !!!
Liebe PINKE Grüße!

Scarlett Rose
 
Zuletzt bearbeitet:
is ganz nett, obwohl mir die farbe pink nicht so doll gefällt :D
 
ich find den anfang schon mal gut! ich finds gut, dass du in ner früheren zeit deine geschichte erzählst. und dass die mutter auf pink steht. denn eigentlich stehen ja nur so kleine mädels oder teenager (wie ich) total auf pink. also ich finds sehr gut geschrieben und die fotos sind auch super!
werd auf jeden fall weiterlesen!

ciao :hallo:
 
So nun hab ich mir mal Deine neue Story angeschaut :) , für den Anfang schon mal nicht schlecht ;) . Bin mal gespannt wie es weitergeht, könntest Du mich hier auch benachrichtigen?
 
A life in PINK

@TheRemon: Hallo!
Find ich nett, dass du's nett findest =)! Und pink ist halt nicht jedermann's Sache!

@Inukiara:
Danke für das Lob! Schön dass es dir gefällt!
Übrigens hab ich - trotz meiner 25 Lenzen - auch ein paar Sachen in pink im Kleiderschrank hängen. Manchmal passt's ja auch zur Stimmung!

@tamfanae:
Hey! Supi, dass du auch hier mitliest!
Werd mein möglichstes tun, um's spannend zu machen, denn eigentlich geht's ja in der Geschichte nicht so wirklich darum, dass die Mutter auf die Farbe pink steht, sondern dass dies nur ein Anzeichen dafür ist, dass sie sich in eine Traumwelt hineinsteigert, in der sie für niemanden mehr erreichbar ist und so systematisch ihre Familie zerstört... - aber ich will noch nicht zu viel verraten! :D
Ich benachrichtige dich auf jeden Fall auch hier - keine Frage! Freu mich ja drüber!

Bis bald!
:hallo:
 
Ojj supa! PINK! Meine Lieblingsfarbe! *freuu*
Will gerne weiterlesen, aber da ich schon an so vielen FS' lese, kann ich nicht immer antworten, weil ich oft vergesse, an welchen ich lese ^^'
Sei mir dann aber nicht böse, ja ??

Zur Story: Kannst du die Bilder das nächste Mal größer machen??
Ich meine, dass die bei anderen FS' etwas größer sind, oder??
Aber sonst finde ich die Story ganz gut. Aber man versteht nicht so klar, um welche Person es sich dreht, die Mutter oder die Tochter.
Hoffentlich schreibst du jetzt auch weiter, auch mit meiner Kritik.
OK??
g042.gif
 
Hey Lilyfee!
Freu mich dass du auch mitliest und ich bin dir ganz sicher net bös, wenn du eine zeitlang nix schreibst.
Zu den Bildern: Ich kann mir's selber nicht erklären, warum die Bilder so klein geraten sind - einige sind ur-riesig, dass ich sie gar nicht reinstellen kann, die anderen sind wieder klitze-klein, obwohl ich im Spiel nichts umgestellt habe. Hmmm???
Gegen Kritik hab ich absolut nichts einzuwenden, denn es regt mich dazu an, besser zu werden - also danke dafür!
In der Geschichte dreht es sich eigentlich um die ganze Familie, um das Leben das sie miteinander führen und ihre Probleme, die sie haben, weil die Mutter ein bissi "durchgeknallt" ist... usw.

Also: Ich versuch' beim nächsten Mal, ob ich das mit der Bildergröße besser hinkriege! Werd' mich bemühen!

Ciao, bis bald!
 
A life in PINK

Hallo miteinander!
Viel Spaß mit der neuen Fortsetzung.
Es passiert zwar nicht viel darin (ausser Maybelles Gewissenskonflikten) :confused:
- aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem a bissi!




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Am nächsten Morgen wachte Maybelle früh auf und ging hinunter in die Küche.
Mit ihren Kochkünsten war es nicht zum Besten bestellt, doch da ihre Mutter, die eigentlich toll kochen konnte, stets bis in die Puppen hinein schlief, strengte sich Maybelle ordentlich an, um ihrem Vater ein wohlschmeckendes Frühstück zu bereiten.
Sie wusste noch von damals, dass er genauso ein Frühaufsteher war wie sie selbst. Ihre schönsten Kindheitserinnerung bestanden aus gemeinsamen Frühstücken mit ihrem Dad, bei denen sie stundenlang miteinander am Tisch gesessen, gescherzt, gelacht, ernsthaft geredet und zwischendurch gegessen hatten. Früher hatte sich auch ihre Mutter schließlich nach einiger Zeit dazu gesellt und sich von der Fröhlichkeit der beiden anstecken lassen.

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Dies würde jetzt wohl nicht mehr so leicht geschehen.
Maybelle wusste, dass ihre Mutter sich auch an diesem Tag nicht vor 11:00 Uhr aus den Federn erheben würde – schließlich stand sie seit Jahren nicht früher auf, was wohl an den Unmengen von Tranquilizern liegen mochte, die sie Abend für Abend vor dem Schlafengehen in sich hineinschüttete.

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Sollte sie, Maybelle, ihrem Vater gestehen, was sich in den letzten Jahren in seiner Familie abgespielt hatte? Sie war erst 15. Hatte sie überhaupt das Recht dazu, sich in die Ehe ihrer Eltern einzumischen?
Sollte sie ihrem Dad nicht wenigstens für kurze Zeit – so lange bis er es selber merkte – in dem Glauben lassen, es sei alles in Ordnung?
Er war erst gestern morgen wieder – nach 7 Jahren voller Entbehrung, voller Sehnsucht nach seinen Lieben – zuhause angekommen. Sollte sie so schnell seine Hoffnungen zerstören, nach so langer Zeit wieder ein ruhiges, liebevolles Familienleben zu führen?

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Nein!!!
Fürs Erste würde Marybelle schweigen.
Sie würde so lange schweigen, bis ihr Vater von selbst merkte, dass etwas nicht stimmte. Vielleicht war das Schicksal gnädig und er würde es nie mitbekommen!
Vielleicht würde auch seine Heimkehr in ihrer Mutter so viel bewirken, dass sie von ihrer rosaroten Kuschel-Wolke endlich wieder auf den Boden der Tatsachen herunterkam und sie alle gemeinsam ein normales Familienleben führen konnten.

Maybelle würde sich auf jeden Fall bemühen, ihrem Vater nicht zu schnell seine Illusionen zu zerstören – um gleich wieder eine neue Enttäuschung zu erleben, dafür hatte er in der Vergangenheit zu viel mitgemacht.

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Nach all den grausamen Erlebnissen – rollenden Panzern, die über zuckende Menschenleiber walzten, dem ständigen Anblick zerbombten Trümmerhaufen, wo einst eine blühende Stadt gewesen waren, Häuser in Schutt und Asche zerfallen, die unzählige Männer, Frauen und Kinder unter sich begruben, überall Not, Hunger, Tod.

Maybelle ahnte es mehr, als dass sie es wusste, was ihr Vater mit seinen eigenen Augen hatte mit ansehen müssen. Sie hatte von dem grauenvollen, verheerenden Krieg, der in Europa herrschte, kaum etwas mitbekommen, doch es stand in den Augen ihres Vaters geschrieben:

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Das Entsetzen, die Betroffenheit, das Mitgefühl – und die Freude darüber, dass er wieder heimkommen konnte. Heim, in ein Haus, das nicht von Sprengsätzen zerstört war, heim in eine Familie, in der alle Mitglieder noch am Leben waren.
Er freute sich über jede Blume, die im Garten wuchs. Er freute sich über die neuen Gebäude, die in der Nachbarschaft aufgebaut worden waren. Er freute sich darüber, dass auf den Straßen Autos fuhren, dass in den Parks Kinder spielten.

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Diese Freude konnte und wollte Maybelle ihrem Vater nicht nehmen…
 
hey scarlett!
Du hast es wieder geschafft- mich anzustecken.
Mich interessiert bloß: Was interessiert dich so an der USA, dass du immer aus dieser Perspektive schreibst?
 
Hey, liptouch!
Hm? Ja? Was interessiert mich so an den USA?
Eigentlich weiß ich es selber nicht so genau: Es gibt so viel, was mich fasziniert. Ich war noch nie in Amerika und ich stell mir das auch nicht als "DAS GELOBTE LAND" vor, aber irgendwie wollte ich schon immer mal hin.
Warum? Kann ich dir nicht sagen! Vielleicht wegen der berühmt-berüchtigten "Freiheit"? Glaub ich nicht! In Amerika geht's ja strenger zu als bei uns!
Trotzdem: Irgendwann möchte ich mal gerne dort hin!
Eine Harley ausleihen und die Route 66 von einem Ende bis zum anderen durchfahren! Einer meiner Lebensträume!

Aber jetzt, da du mich drauf hingewiesen hast, fälltst mir erst selbst auf, dass ich immer nur aus "amerikanischer" Sicht schreibe!
Komisch für eine ÖSI, denn die glauben ja immer, dass ihr Land das Schönste auf der ganzen Welt ist - ist es auch (**gg**!)

Bin eine typische Schütze-Natur und daher sehr reiselustig, aber Amerika steht auf meiner Wunschliste nicht an 1. Stelle!


Na, ja, um meinen Monolog abzuschließen: Ich bin nicht der GRÖSSTE USA-Fan, den's gibt - NEIN - Ich bin der GRÖSSTE Irland-Fan!!!
JUHUUU!!!
Heuer geht's im Urlaub ins Land meiner Träume!
Mit dem Auto quer durch Irland - ICH FREU MICH SOOOOO!!!!

Und dann, im August, wenn ich zurück bin, gibt's von mir sicherlich eine IRISCHE Geschichte im Simforum! *gg*!
 
Hey, wieder ein super schönes Kapitel, ist zwar nicht viel passiert aber trotzdem. Die Geschichte muß sich ja auch erstmal entwickeln.

scarlett rose schrieb:
Heuer geht's im Urlaub ins Land meiner Träume!
Mit dem Auto quer durch Irland - ICH FREU MICH SOOOOO!!!!

Und dann, im August, wenn ich zurück bin, gibt's von mir sicherlich eine IRISCHE Geschichte im Simforum! *gg*!

Ganz neidisch auf Dich bin ;),da möchte ich auch irgendwann mal hin. Aber wohl erst wenn meine beiden Zwerge aus dem Haus sind :lol:,das kann ja noch dauern. Dafür geht's dieses Jahr in den schönen Harz, darauf freu ich mich schon.:)
Aber auf die Geschichte, wenn es sie dann gibt bin ich schon gespannt.
LG tamfanae
 
bin auch wieder da!:)
zu ehren deiner geschichte schreib ich auch pink!! find ich toll das es mal im jahr 1950 spielt...also etwas älter! mir gefällt die story schon mal gut auch dass du von dem 2. weltkrieg berichtest/dass es in der zeeit spielt!
mir gefällts! kanst du mich benachrichtigen?? danke!
 
Hallo! Ich wohne in Luxemburg, und viele von den älteren Leuten hier, wissen wie es war, als Adolf Hitler hier war. Zum Glück wurden die Leute alle befreit, auch wenn es unmengen von toten gab. Ich bewundere die Leute, dass sie überlebten, aber auch die die gestorben sind. Ich schreibe für alle Toten und lebenden, in Pink, und ich hoffe, dass die Nazis sowas nie mehr tun werden. Schreibe wenigstens etwas mehr trauriger wenn du vom Krieg redest, aber auch nich zuviel. Deine Fs ist dick in Ordung.Freu mich wenn's weitergeht! Benachrichtige mich bitte ganz schnell.
 
scarlett rose schrieb:
@tamfanae: Süüüß!!! Wie alt sind denn deine kleinen Zwergerln?

Meine Tochter ist 7 Jahre und mein Sohn 3 Jahre alt. Also eigentlich ja doch keine Zwerge mehr oder, aber für mich sind's trotzdem noch meine kleinen Zwerge. :hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
A life in PINK

@Fredi92: Hey! Find' es wirklich toll, dass auch wieder dabei bist!!
Natürlich benachrichtige ich dich auch, wenn weitergeht. Schön, dass dir auch die Story gefällt. LG! :hallo:

@Nala15: Hallo! Ich finde deinen Kommi schön und sehr einfühlsam. Mein Opa war auch im 2. Weltkrieg, auch in Gefangenschaft. Als Kind hat er mir oft davon erzählt. Vom Krieg - egal welchem - kann man gar nicht traurig genug schreiben. Man kann nur hoffen, niemals selbst einen miterleben zu müssen. Aber wenn man sich ansieht, was sich auch in unserer heutigen Zeit auf der Welt abspielt, wofür bzw. wogegen gekämpft wird, muss man ja glauben, dass wir nichts aus der Vergangenheit gelernt haben. Leider!

Jedenfalls freue ich mich, dass dich meine Story interessiert und ich benachrichtige dich natürlich gerne.

@tamfanae: Hey! Also keine Babies mehr, deine zwei.
Für dich werden sie aber wahrscheinlich noch lange deine "Zwerge" bleiben... :)

@xpatix00: Hallo, ja, danke für den Vorschlag. Werd' mir demnächst bei der Innenrichtung mehr Mühe geben.
 
ein kleiner kritikpunkt: die bilder(...sry wenns schon jemand geschrieben hab lese nie die Kritik bzw. Lob nur die FS :D )
die sind unscharf...also die quali..aber sonst kannst du ich benachrichtigen
 
A life in PINK

Hallöchen, wieder einmal. Hab' lange an diesem Teil gebastelt und hoffe, ihr seid kritisch, aber nicht allzu kritisch... ;)!






Die Feiertage gingen vorbei und für Maybelle und ihre Schwester Ruby begann wieder der Ernst des Lebens – was nichts anderes bedeutete, als dass die Schule wieder anfing.


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Maybelle graute davor.
Wieder in diese grässliche, provinzielle High-School zu gehen, wo nichts mehr zählte, als gutes Aussehen und Beliebtheit.

Natürlich würde sich nichts geändert haben in diesen 2 Wochen Weihnachtsferien! Warum sollte sich auch etwas geändert haben?
Das Leben nahm doch immer seinen ewig gleichen, öden Lauf!

Carry und Cassy – die Smithe-Zwillinge aus der Nachbarschaft und gleichzeitig die hübschesten und populärsten Mädchen der ganzen Schule – würden wieder ihren gesamten „Hofstaat“ um sich versammeln, zu dem keiner, der nicht zu ihrer Clique gehörte, Zutritt hatte.

Und sie würden wieder einmal über sie, Maybelle lästern, die Köpfe zusammenstecken und tuscheln – so wie sie es immer taten, wenn sie Maybelle erblickten.

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Der Grund dafür war schlicht und einfach der: Maybelle war anders! Ihre Familie war anders!

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Hillary Norton ließ es sich nicht nehmen, ihre beiden Töchter jeden Morgen zum Bus zu begleiten, obwohl die Haltestelle nur wenige Schritte von ihrem Haus entfernt war. Es war eine der wenigen Gewohnheiten, die sie in all den Jahren beibehalten hatte.
Als Erst- und Zweitklässlerin hatte Maybelle sich stets darüber gefreut, dass sie Tag für Tag ihrer Mutter vom Bus aus noch nachwinken konnte und dass das erste, was sie erblickte, wenn sie mittags aus der Schule heimkam, das liebe, vertraute Gesicht ihrer Mum war.

Dieser Anblick war ihr jedoch von Jahr zu Jahr immer verhasster geworden, nicht nur, weil sich die anderen Kinder im Bus jeden Tag aufs Neue zu johlen und feixen begannen, wenn sie die zuckerlrosa gewandete, auffällig geschminkte Gestalt, die am Straßenrand stand, erblickten, sondern mehr deshalb, weil ihre Mutter gar nicht zu bemerken schien, dass sie in diesem Aufzug völlig lächerlich auf andere wirkte.


Fröhlich winkte sie den Kindern, die sie durch die Glasscheiben des Schulbusses betrachteten, wie einen Affen im Zoo und war der Meinung, Maybelle hätte ja „sooo nette Jungs und Mädchen“ in der Schule.
„Warum lädst du nicht mal jemanden von diesen Kindern zu uns nach Hause ein?“ pflegte sie stets zu fragen und Maybelle schritt jedes Mal gesenkten Kopfes ins Haus, weg von den Pfiffen und dem Gelächter der anderen.

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In all den Jahren hatte sie nie auszusprechen gewagt, was der Grund dafür war, dass sie keine Freunde hatte.

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Ruby hatte ebenfalls keine Freunde, doch dies schien ihr nichts auszumachen, denn für sie war ihre Mutter ihr größtes Idol. Sie kleidete sich wie sie, ahmte sie in ihrem überspannten Verhalten nach und betete sie an.
Ganze Nachmittage verbrachten die beiden damit, gemeinsam neue Kleider – natürlich in pink – zu entwerfen, damit sie dann wieder einmal als „Zwillinge“ auftreten konnten.

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An schönen Sommertagen lagen sie gackernd und ständig kichernd unter der großen Trauerweide im Garten und dachten sich immerzu romantische Träumereien aus, während Maybelle unmerklich den Kopf schüttelnd daneben stand und sich fragte, wie man sein Leben nur mit solchen Wolkenkraxeleien verbringen konnte.

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Deswegen war Maybelle ja auch so erleichtert über die Rückkehr ihres Vaters.
In ihrem Leben hatte lange Zeit ein Mensch gefehlt, mit dem sie vernünftig und sachlich über alles reden konnte, mit dem sie ihre Gedanken teilen und über Gott und die Welt philosophieren konnte.


„Maybelle, ich weiß, es war nicht einfach für dich in den vergangenen Jahren. Es war für niemanden von uns einfach, aber besonders für dich nicht. Du hast eine wichtige Entwicklungsstufe vom Kind zu einer jungen Erwachsenen hinter dich bringen müssen und deine Mutter – sagen wir es mal so – sie scheint dir dabei keine allzu große Hilfe gewesen zu sein. Ich habe in den letzten Tagen bemerkt, dass euer Verhältnis zueinander ein denkbar schlechtes ist – ja, dass ihr eigentlich gar keine gemeinsame Ebene habt. Ich weiß, dass deine Mutter sich sehr verändert hat, doch du solltest nicht zu hart über sie urteilen. Sie hat es schwer gehabt.“ meinte Frank eines Abends, als er wieder einmal mit Maybelle allein am Küchentisch saß und sie sich die knusprigen Toasts schmecken ließen, die sie zubereitet hatte.

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Maybelle erschrak!
War ihre Verbitterung über ihre Mutter so offensichtlich, dass sogar ihr Vater es merkte, gerade ER, vor dem sie sich am meisten bemühte, es zu verheimlichen?

Maybelle nickte nur zustimmend und schaufelte das leckere Essen danach nur noch missmutig in sich hinein.


Sie musste raus!!!


So sehr sie ihren Vater auch liebte – sie hätte momentan keine Minute länger mit ihm in einem Raum verbringen könnte, ohne dass alles aus ihr herausplatzen würde.
Sie hatte Angst, dass sie ihm, ohne näher darüber nachzudenken, all das an den Kopf werfen würde, was bislang verborgen in ihr geschlummert hatte.

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Ihr Zorn, als er in den Krieg gegangen war und sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester allein ließ.
Ihre Enttäuschung darüber, dass sie ohne Vater hatte heranwachsen müssen.
Natürlich wusste sie, dass er nichts dafür konnte – er hatte seine Familie nicht freiwillig verlassen.
Doch dieses Wissen änderte nichts daran, dass Maybelle sich um eine Kindheit und frühe Jugend betrogen sah.


Viel zu früh hatte sie erwachsen werden müssen, denn ihre Mutter hatte sich als unfähig erwiesen, die Besorgungen zu erledigen und die Entscheidungen zu treffen, die sie als „Männersache“ ansah.

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So hatte sich Maybelle bereits mit 8 Jahren – soweit es im Bereich des Möglichen lag – um die finanziellen Angelegenheiten gekümmert. Sie war es gewesen, die darauf geachtet hatte, dass sämtliche Rechnungen pünktlich bezahlt wurden, hatte mit ihrer krakeligen Kinderschrift Erlagscheine ausgefüllt unter die ihre Mutter nur noch ihre Unterschrift zu setzen brauchte, etc.


Hillary Norton hatte die Verantwortung als Familienoberhaupt auf ihre Tochter, EIN KIND, abgeschoben und sich um nichts mehr, als um ihr Aussehen gekümmert.


Mit 13 Jahren war Maybelle allein zum ersten Elternsprechtag ihrer kleinen Schwester gegangen. Natürlich hatten sie die Lehrer gefragt, wo denn ihre Mutter sei. Maybelle hatte gelogen und gesagt, sie liege krank im Bett, so wie sie sich stets gegenüber Obrigkeiten in Bezug auf ihre Mutter Ausreden ausgedacht hatte.

Auch im Haushalt hatte Maybelle mit der Zeit immer mehr und mehr Aufgaben übernommen.

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Seit ihre Mutter einmal beim Kochen vor lauter Unaufmerksamkeit fast das Haus abgefackelt hatte, hatte Maybelle sich nach den Erledigen der Hausaufgaben oft um das Abendessen gekümmert.

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Für das Schließen von Freundschaften - für ein normales Kinderleben war Maybelle nicht viel Zeit geblieben. Sie hätte auch kaum die Möglichkeit dafür gehabt, denn bedingt durch ihre Familienverhältnisse war Maybelle in ihrer geistigen Entwicklung so viel weiter als andere Kinder herangereift, dass sie auf diese seltsam und befremdend wirkte.

Sie hatten sie früher immer ausgelacht…

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… und sie lachten sie auch jetzt noch aus…

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Sie spielten ihr stets Streiche, gingen ihr sogar nach Hause nach und machten sich über ihr Haus, ihre Schwester und vor allem über ihre Mutter lustig, die natürlich nicht begriff, dass über sie und nicht mit ihr gelacht wurde.

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Die Rädelsführer waren dabei immer Carry und Cassy – waren es immer gewesen, würden es immer sein.



Maybelle streifte die Erinnerungen mit einem Zucken ab, als jage sie eine ekelige, haarige Spinne, die auf ihrem Arm gesessen war, weg.


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Sie saß zur mitternächtlichen Stunde allein im dunklen Garten, der nur durch das Licht aus dem Wohnzimmerfenster etwas erhellt wurde und dachte über ihr Leben nach.

„Sie hat es schwer gehabt!“ – dieser Satz, den ihr Vater über ihre Mutter gesagt hatte, ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.

Niemand hatte ihre Mutter dazu gezwungen, eine rosarote Karikatur ihrer Selbst zu werden.

Gewiss, es war nicht leicht, auf einmal als Frau mit 2 Kindern ohne Mann dazustehen, doch war dies eine Rechtfertigung dafür, dass man das Leben seiner Tochter verpfuschte?
Und musste man auch noch Mitgefühl ernten, wenn man zu schwach und hilflos war, um bei der kleinsten seelischen Erschütterung standhaft zu bleiben und sein Leben weiter zu meistern?

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Maybelle wischte sich hastig die Tränen weg, die ihr ungewollt in die Augen gestiegen waren, als sie an ihre zerstörte Kindheit, an ihr fehlendes Familienleben dachte.


NEIN!!!
Weinen war Schwäche! Nur pinkfarben gekleidete, energielose, labile Frauen weinten bei jeder Gelegenheit, damit sie Mitleid schinden konnten und gehätschelt und getröstet werden konnten.


Maybelle jedoch schwor sich in dieser Nacht in dem finsteren Garten, dass sie eine Frau werden würde, die keiner so schnell umhauen konnte.
Stark, vernünftig, selbstbewusst, eigenständig und unabhängig.

Von nun an begann sie die Tage zu zählen, bis sie das Alter der Volljährigkeit erreicht haben würde und an dem sie der Kleinlichkeit und dem Mief dieser Kleinstadt entfliehen konnte…

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oh man! die arme! die hats echt schwer>! und was die alles machen musste! rechnungen etc.! schlimm! die mutter ist halt net grade gut! und die arme schwester!!
tolles kapitel und schön dass es mal wietergegangen ist ;)
 
jup, tolles kapitel ! wenigstens schön lang, nich so, wie bei manchen anderen FS ! toll !!!

nur ein paar tipps: du könntest denen öfters mal andere klamotten anziehen. und n bisschen besser an die bilder ranzoomen, aber sonst ist deine FS ziemlich gut !
 
Hallo,
na da hast uns aber lange warten lassen auf die Fortsetzung ;),dafür war sie aber schön lang und super. Hast echt toll gemacht das Kapitel, Maybelle hat es ja echt schwer gehabt. Aber für die Mutter war es ja auch nicht leicht so plötzlich alleine zu sein mit 2 Kindern, grad in der Zeit. Wie schon gesagt das Kapitel war super, bin gespannt wie es weitergeht.
LG tamfanae :hallo:
 
@Fredi92: Hey! Danke für den lieben Kommi!
Ich weiß, ich hab' diesmal 'n bißchen länger gebraucht für die Fortsetzung, aber ich denke, die nächste wird nicht so lange auf sich warten lassen.

@MissCalifornia: Hallo! Danke für das Lob und auch für die Kritik.
Werd's mir zu Herzen nehmen! Das mit den Bildern ist net so einfach, denn je näher ich ranzoome, desto verschwommener werden die Klamotten und die Haare und ich weiß nicht, was ich dagegen machen soll *schluchz*

@tamfanae: Hey! Freu mich, dass dir das Kapitel wieder gefallen hat. Maybelle finde ich selbst ein bißchen egoistisch. Sie schiebt alle Schuld ihrer Mutter zu und macht es dadurch auch nicht leichter.

Liebe Grüße an euch alle!
Scarlett Rose
 
Hi!
Ich finde deine Story echt cool, obwohl ich sagen muss, dass mir deine Bilder nicht gefallen. Sie sind irgendwie total verschwommen und man sieht auch oft durch wände. Zum Beispiel das Bild beim 2. Kapitel, wo steht, dass in den augen des Vaters etwas geschrieben steht, da solltest du den Vater von vorne zeigen und ganz nah zum Gesicht hinzoomen. Ich will dir nicht sagen was du tun sollst, ich will dir nur meine Meinung sagen also sei bitte nicht beleidigt.
Ich werde deine Story weiterlesen und freu mich schon auf die nächsten Kapitel.
Lübbe Grüße,
Ayashany
 
Ayashany schrieb:
Hi!
Ich finde deine Story echt cool, obwohl ich sagen muss, dass mir deine Bilder nicht gefallen. Sie sind irgendwie total verschwommen und man sieht auch oft durch wände. Zum Beispiel das Bild beim 2. Kapitel, wo steht, dass in den augen des Vaters etwas geschrieben steht, da solltest du den Vater von vorne zeigen und ganz nah zum Gesicht hinzoomen. Ich will dir nicht sagen was du tun sollst, ich will dir nur meine Meinung sagen also sei bitte nicht beleidigt.
Ich werde deine Story weiterlesen und freu mich schon auf die nächsten Kapitel.
Lübbe Grüße,
Ayashany

Hey!

Danke für den Kommi!
Ich weiß, dass meine Bilder ur-sch....e sind!
Ok, ok, das mit den Wänden ist meine eigene Schuld, aber vielleicht kann mir ja jemand einen Tipp geben, warum meine Sims so verschwommen sind????
Es ist echt in jeder Familie, die ich erstelle so!
Obwohl ich gar keine sooo schlechte Grafikkarte hab' und auch im Spiel - glaub ich - alles richtig eingestellt hab'.
Es geht mir selber voll 'am Nerv, aber ich weiß net, was ich dagegen machen kann. HELP!!!!
 
hey scarlett: nur kurz, muss gleich weg:
bitte um benachrictigung!
 
A life in PINK

Hey,

hat ziemlich lang gedauert mit der Fortsetzung - irgendwie wollte mir keine Idee kommen , wie's weitergeht aber gottseidank hatte ich dann vorgestern während dem Einschlafen doch einen meiner seltenen Geistesblitze =)!

Aber lest mal schön (wenn ihr wollt ;)) - vielleicht könnt ihr auch a bissi über die absolut miesen :heul: Bilder hinwegsehen??? Ich hoffe, die Zeitenwechsel sind nicht zu verwirrend (zur Erinnerung: Die bisherigen Kapitel haben im Jahr 1950 gespielt)!
Viel Spaß jedenfalls!



[FONT=&quot]Sommer 1965.[/FONT]

Die Wissenschaftlerin Maybelle Smithe saß am Schreibtisch in ihrem Büro. Es war Freitag Nachmittag und all ihre Kollegen waren bereits nach Hause gegangen, um den Beginn dieses strahlend-sonnigen Juli-Wochenendes mit Familie und Freunden zu genießen.

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Sie hatte keinen Grund, nach Hause zu gehen. Niemand wartete in ihrer modern und luxuriös eingerichteten kleinen Villa am Stadtrand auf sie.

Sie war erst vor 4 Monaten in diese Stadt gezogen und bis auf ihre Kollegen aus dem Labor kannte sie hier niemanden. Sie wollte auch niemanden näher kennen lernen. Für zwischenmenschliche Beziehungen war Maybelle nach all den Ereignissen, die sich in ihrem 30-jährigen Leben bisher abgespielt hatten, nicht mehr empfänglich.


Ihre Forschungsarbeit war in den letzten beiden Jahren zu ihrem vollkommenen Lebensinhalt geworden. Nichts anderes zählte mehr für die junge Frau.

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Sie schrieb die Aufzeichnungen der letzten Laboruntersuchung in ihrer gestochen scharfen Handschrift in das dafür vorhergesehene Formular. Diese lähmende Tätigkeit nahm zwei Stunden ihrer Zeit in Anspruch, doch sie hatte es ja nicht eilig.


Als sie fertig war, blickte sie auf ihre Armbanduhr und stellte fest, dass es 18.00 Uhr abends war.

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Sie zog die Jalousien des abgedunkelten Büros hoch, rieb sich die Augen, die vom Zwielicht schmerzten und blickte aus dem Fenster, das in einen hübschen Stadtpark hinausging.

Da draußen pulsierte das Leben.
Durch das abschottende Glas der Fensterscheibe hindurch konnte Maybelle verliebte Pärchen, die Hand in Hand spazieren gingen, glückliche Familien, die auf der Wiese ein Picknick veranstalteten, spielende Kinder und fröhliche Teenager sehen.

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War sie selbst einmal so zufrieden und ausgeglichen, so verliebt und glücklich gewesen?
Doch, das war sie!
Sie durfte nicht ungerecht gegenüber ihrem Schicksal sein. Auch in ihrem Leben hatte es Zeiten gegeben, die von Liebe und Harmonie geprägt waren.


Dass sie nicht erkannt hatte, dass diese ruhigen, ebenmäßigen Zeiten etwas Besonderes waren – nun, dass war ihr eigener Fehler.
Ein Fehler, der sich nicht mehr rückgängig machen ließ.

Alles hatte im Mai 1950 begonnen.

Sie war 15 gewesen und hatte alles gehasst, was ihr vertraut war. Ihre Familie, ihr Haus, die Schule, die Mitschüler – einfach alles.

Schwach tauchte in der 30-jährigen Maybelle die Erinnerung an eine seltsame Nacht in ihrer Jugend auf.


Sie ließ sich auf ihrem Bürosessel zurücksinken und plötzlich tauchten vor ihrem inneren Auge die Bilder aus ihrer Vergangenheit auf…

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Sie hatte im finsteren Garten gestanden und bitterlich geweint. Sie war jung, trotzig und hatte es satt. Sie hatte sich geschworen, niemals so zu werden, wie ihre Mutter. Ein schwaches Frauchen, das vor der bösen Welt beschützt werden musste.

Um eigenständig und unabhängig zu werden, hatte sie in der Zeit, die dieser Nacht folgte, immer und immer mehr Wissen in sich aufgesogen, sich in Bücher vertieft, beständig gelernt – ohne sich durch irgend etwas ablenken zu lassen.

Was in ihrer Familie passierte, interessierte sie nur noch am Rande.
Sogar ihr geliebter Vater war nur noch ein „Irgendjemand“, der neben ihr her lebte.
Dass er damals seine Wissenschaftskarriere aufgab, weil sie kaum Geld einbrachte und sich als Angestellter bei den städtischen Verkehrsbetrieben ein regelmäßiges Einkommen verdiente, brachte ihm nur die Verachtung seiner älteren Tochter ein, die in ihm und seinem Forscherdrang stets ein Vorbild gesehen hatte.

Maybelle konnte es mit ihren 15 Jahren damals nicht begreifen, sie stand ihm verständnislos gegenüber. Sie wusste nicht, wie schwer die Zeiten waren und dass ihr Vater sich dazu genötigt sah, einen Job anzunehmen, der ihm Monat für Monat ein geregeltes Gehalt einbrachte, obwohl er der geborene Wissenschaftler war.

Maybelle kämpfte sich durch diese Zeit der Enttäuschung und des verlorenen Aufblickens zu einem Menschen. Ihre Kindheit war seelisch ohnehin schon lange vorbei gewesen, doch sie spürte damals, dass es nun überhaupt kein Kind-Sein für sie mehr gab. Sie hatte niemanden mehr, der ihr als Vorbild, als Wegweiser – sozusagen in der Vorreiter-Rolle - in ihr Erwachsenen-Leben fungieren konnte.
Nun war sie wirklich mit all ihren Träumen und Zukunftsplänen auf sich allein gestellt.

Dann begegnete sie Nick – und alles wurde anders.

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Er war 1 Jahr älter als sie und kam kurz vor Ende des Schuljahres neu an ihre Schule.
Gleich an seinem ersten Tag war er ihr im Schulhof aufgefallen, denn genau wie sie saß er beim Mittagessen allein an einem Tisch.
Normalerweise zeigte Maybelle für Jungs nicht das geringste Interesse – sie hatte nichts übrig für dieses Hin und Her, das die Mädchen ihrer Klasse bedeutungsvoll „Liebe“ nannten – doch diese strahlend-meerblauen Augen nahmen sie in dem Moment gefangen, als sie zufälligerweise – über zwei Tische hinweg in deren Tiefen geblickt hatte.

Sie war verwirrt gewesen...

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… vollkommen irritiert von seinem Lächeln, das ihr entgegenstrahlte, als er ihre neugierigen Blicke bemerkte. Auch von seiner lockeren Art fühlte sie sich anfangs verunsichert, denn er setzte sich einfach zu ihr und versuchte, sie in ein lockeres Gespräch zu verwickeln.

Aufmerksamkeit – abgesehen von Spott und Gelächter – von Mitschülern war Maybelle nicht gewohnt und deshalb hatte sie anfangs ganz steif dagesessen und kaum den Mund aufgemacht.

Doch Nick schien so aufgeschlossen und nett zu sein, dass sie langsam auftaute und seine Fragen ausführlicher als mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten.



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Plötzlich waren da nicht nur verschwommene Erinnerungen, graue Bilder, die durch ihren Kopf schwirrten.
Nein – je länger Maybelle in dem stillen Büro dasaß, desto tiefer tauchte sie wieder in die Vergangenheit ein und sie war nicht mehr die 30-jährige Wissenschafterin Maybelle, sondern wieder der 15-jährige Teenager Maybelle…

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„Weißt du, ich war die letzten 5 Jahre auf einem Internat in San Francisco, aber aus irgend einem unerfindlichen Grund haben meine Eltern beschlossen, dass ich das letzte High-School-Jahr hier zuhause verbringen soll. Na ja, auch o.k., da sehe ich endlich mal wieder ein paar vertraute Gesichter von früher. Aber dich kenne ich nicht von früher. Da fällt mir ein: Ich erzähle dir meine Lebensgeschichte und dabei habe ich dich noch nicht einmal nach deinem Namen gefragt…“

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Sie waren aufgestanden, weil die Schulglocke das Ende der Mittagspause verkündete. Bei der Antwort auf Nick’s Frage nach ihrem Namen kam ihr Cassy Smithe zuvor, die auf sie zugestürmt kam.
„Aber Bruderherz! Du bist wirklich seltsam geworden auf deinem Internat! Anstatt dich zu unserer Clique zu setzen, gibst du dich mit einem solchen Freak wie Maybelle Norton ab! Also echt: Carry und ich müssen dich wohl unter unsere Fittiche nehmen, damit du kapierst, mit welchen Leuten du dich hier nicht sehen lassen kannst!“

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Cassy verpasste Maybelle einen kräftigen Schubs – „und nun zu dir, du Versagerin: Wag es nicht noch einmal, dich meinem Bruder zu nähern! Mit so komischen Käuzen wie dir geben wir Smithe’s uns nicht ab!“

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Maybelle stand stocksteif da und zeigte keine Reaktion, außer einem flüchtigen Seitenblick auf Nick, der fassungslos hinter seiner Schwester stand.
Was dachte er in diesem Augenblick? Sie hatten sich vorher so nett unterhalten, doch nun wusste sie, wer er wirklich war. Der ältere Bruder ihrer beiden größten Erzfeindinnen – was bedeutete, dass wohl ein weiterer Kontakt nicht mehr zustande kommen würde.

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Dafür würden Carry und Cassy schon sorgen…
 
ah cool, die geschichte geht weiter !! ^^ ersteee !! hehe
find ich gut das es so lang geworden ist.
die bilder find ich eigentlich ganz okay.
woher hast du maybelles frisur als 15 jährige ??
 
hey, die Bilder sond total gut geworden (also von der 30jährigen Maybelle, gestochen scharf!)
Weiter so!
 
@MissCalifornia: Hey, danke, ich selbst finde die Bilder teilweise sehr arg verschwommen, vor allem Maybelles grünen Pullover. Die Frisur von der Teenager-Maybelle hab' ich, glaub ich, von Pronup-Sims - genau weiß ich's aber nicht mehr, sorry.

@sims2girlie: Ah, eine neue Leserin! Danke für den Kommi!

@liptouch: Ja, die Bilder von der erwachsenen May sind wesentlich besser geworden - frag mich nur warum?

Danke euch fürs mitlesen - bis bald!

Scarlett Rose
 
tolle fortstzung *g* schön dass es weitwergeht!
das geht ja schnell...paar jahre älter *g* mich würds interessieren ob die den nick immernoch kennt
also super!
 
Auch hier ein Hallo,:hallo:
so nun hab ich mich fast durch alle Story's die ich lese durchgearbeitet *2 habe ich noch vor mir*.:)
Das Kapitel war wieder super auch wenn die Bilder nicht so super sind, Hauptsache die Story liest sich gut finde ich, und das ist auch so, sie liest sich wirklich gut. Bin mal gespannt wie es weitergeht, so nun muß ich wieder weiter.

LG tamfanae :hallo:
 
hey
coole story
sehr interessant
obwohl die grafik der bilder besser sein könnte, aber es gibt schlimmeres
könntest du mich bitte benachrichtigen?

bye bye nikita
 
@All: Danke euch allen für die Kommis! Benachrichtigungswünsche werden selbstverständlich berücksichtigt!
Tschüßi, Scarlett Rose
 
A life in PINK

Hey, ich hab' ja lange nix von mir hören, besser gesagt lesen, lassen, aber ich hoffe, ihr interessiert euch doch noch für eine neue Fortsetzung...
Voilá.

Vorerst sollte Maybelle recht behalten.




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Carry und Cassy belegten ihren älteren Bruder mit Beschlag. Wie zwei eifersüchtige, besitzergreifende Tanten wachten sie über Nick.
Maybelle hätte in den folgenden Wochen nicht die geringste Chance gehabt, sich Nick auf weniger als 5 Meter Abstand zu nähern – wenn sie diesbezüglich auch nur einen Versuch gewagt hätte.

Natürlich tat sie es nicht. Als Mitglied der Clique, die um Carry und Cassy herum und nur aus angesagten, beliebten Jungs und Mädchen bestand, war Nick für sie zu einer unantastbaren Person geworden.

Sie blieb weiterhin allein. Saß in den Pausen allein an einem Tisch. Keiner kümmerte sich um sie, doch das war Maybelle nur recht. Sie tat alles menschenmögliche, um ja nicht aufzufallen. Sie war so still und zurückhaltend, wie man nur sein konnte – nur damit niemand einen Anlass dazu hatte, über sie zu lachen und zu spotten.

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Ihre Familie war ohnehin schon auffällig genug! Sie wollte das Gerede nicht noch weiter provozieren, darum gab sie sich die größte Mühe, gleichsam mit ihrer äußeren Umgebung zu verschmelzen, beinahe unsichtbar zu werden. Nichts zu sagen, nichts zu tun, was auch nur den kleinsten Schimmer von Aufmerksamkeit erregt hätte.


In den folgenden Wochen wurde Maybelle noch einsamer, als sie es ohnehin schon zuvor gewesen war.

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Jeden Tag fuhr sie nach der Schule schnurstracks nach Hause und vergrub sich in ihren Hausarbeiten und in ihren geliebten Büchern, die sie in ferne Länder, in ein anderes, aufregendes Dasein entführten.

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Manchmal in den Schulpausen, wenn Carry und Cassy mit ihren Freunden in ein Gespräch vertieft waren, wagte es Maybelle, einen ganz kurzen Seitenblick auf Nick zu werfen. Irgendwie wirkte auch er nicht besonders glücklich, doch das bildete sie sich gewiss nur ein. Bestimmt hatte er das Gespräch mit ihr schon längst vergessen, jedenfalls hatte er danach nie wieder einen Versuch gestartet, sie anzusprechen. Ja, er schenkte ihr nicht einmal einen Blick aus seinen schönen meerblauen Augen.


Dann kamen die Sommerferien. 2 Monate, in denen sie, Maybelle, wenigstens nicht unausgesetzt den missbilligenden Blicken ihrer Mitschüler ausgesetzt sein würde. Sozusagen eine Erholungspause von den ständigen Bemühungen, sich unsichtbar machen zu müssen.

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Sie verbrachte ihre Tage mit Hausarbeit und Lesen.
Nie ging sie in die Stadt zum Shoppen oder in den Eissalon, wie die anderen Mädchen ihres Alters.
Ihr schönstes Vergnügen war es, abends, wenn die Luft warm war und sie samtig in die beginnende Nacht einhüllte, in den Swimmingpool im Garten zu springen und stundenlang, bis ihre Muskeln völlig müde und schlaff waren, darin zu schwimmen und unterzutauchen bis an den Grund, wo es so friedlich und still war und die Außenwelt nicht existent schien.


Währenddessen plagten sich ihre Eltern – nun eigentlich ihr Vater - mit Sorgen ganz anderer Art herum, doch davon bekam Maybelle damals nichts mit – NOCH nicht.

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„Hillary, hör mir zu! Du bist nicht mehr die Hillary, die ich geheiratet habe. Du hast dich, während ich weg war, so sehr verändert, dass ich dich nicht mehr als meine Frau wieder erkenne. Und das Zusammenleben mit dir zeigt mir das Tag für Tag aufs Neue. Ich flehe dich an: Finde wieder zu deinem früheren Ich zurück, wenigstens ein Stück, ansonsten muss ich leider Konsequenzen für unsere Ehe ziehen!“

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Hillarys Reaktion auf die Vorhaltungen ihres Mannes war, dass sie sich schnurstracks auf ins neu eröffnete Einkaufszentrum machte und das Geld, das Frank als städtischer Beamter in nicht gerade üppigem Ausmaß verdiente, für noch mehr pinkfarbene Kleider auszugeben.

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Shopping - auch das war eine Macke von ihr, die aber mittlerweile beängstigende Formen annahm. Schon jetzt war das Bankkonto der Familie heillos überzogen. Frank hatte seiner Frau den Kontozugriff bereits gesperrt, doch sie fand immer Mittel und Wege, um dies zu umgehen und sei es, dass sie morgens, wenn Frank noch im Bad war, heimlich Geld aus seiner Brieftasche entwendete.

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Sie wusste aus Erfahrung, dass er es in der Früh immer sehr eilig hatte und vor dem Weggehen keinen Blick mehr in seine Geldbörse warf.

Wenn er dann in der Arbeit bemerkte, dass Geld fehlte, war es schon zu spät.

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Hillary war bereits auf Shopping-Tour unterwegs und auf seine Vorhaltungen, wenn er abends heimkam, reagierte sie nur mit dem abwesenden Lächeln einer Halb-Irren. Das war nun schon mehrmals passiert und Frank nahm sich vor, vorsichtiger zu sein. Gleichzeitig aber sagte er sich, dass dies wohl kaum der Sinn einer Ehe sein konnte, dass er das Haushaltsgeld vor seiner Frau verstecken musste.

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Sehnsüchtig hing Frank seinen Erinnerungen an die ersten Jahre seiner Ehe mit Hillary nach. Erst waren sie in ihrer Zweisamkeit glücklich gewesen, dann, als die Kinder kamen, führten sie ein erfülltes Familienleben.
Frank hatte geglaubt, wenn er aus dem Krieg heimkam, könnte er bei seiner Familie Trost und Zuflucht nach all den schrecklichen Erlebnissen finden. Die Liebe und Wärme seiner Frau und das Lachen seiner Kinder würden mit der Zeit alle grausigen Bilder, die sich in seinem Kopf eingeprägt hatten, vertreiben.

Ja, er hatte sich viel von der Zeit „danach“ erwartet, stattdessen stand er jetzt vor einem Scherbenhaufen, der sein Leben war.

Nicht nur, dass er seine hoffnungsvoll begonnene Karriere als Wissenschafter hatte aufgeben müssen, nein – noch dazu wachte er jeden Morgen neben einer Fremden auf, die schon so lange seine Frau war und ihm doch so völlig unvertraut.
Wenn er Hillary manchmal beobachtete, wie sie in ihrem Lieblingssessel am Fenster stundenlang starr – ohne irgendeine leiseste Gefühlsregung dasaß, überkam ihn ein Schaudern, ein Grauen, das schlimmer war, als jene Angst, die ihn im Krieg überkommen hatte, wenn in seiner Nähe plötzlich ein Sprengsatz in die Luft ging.

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Das Entsetzlichste an Hillarys Verhalten war, dass man sie ansprechen, ja anschreien konnte und sie blickte einfach durch einen hindurch, als wäre man nicht existent.

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Dann wiederum war sie oft ganz anders. Sie rief ihn ständig an, wenn er in der Arbeit war, manchmal sogar bis zu 25 Mal am Tag, und quasselte ihn mit belanglosen Nebensächlichkeiten voll. Wie groß der Kaktus am Fensterbrett doch schon geworden sei, welch seltsame Fellfärbung die Katze des Nachbarn doch habe, wie unverschämt der Zeitungsjunge am Morgen doch wieder das Tagesblatt auf die Veranda geschmissen habe, usw.

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Frank war der Verzweiflung nahe.
Er hatte alles versucht, um an die veränderte Hillary heranzukommen.
Er hatte es mit vorsichtiger Zärtlichkeit probiert, sie stundenlang im Arm gehalten…

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… er hatte es mit wilder Leidenschaft versucht…

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… er hatte ihre Schönheit, auf die sie so viel Wert legte, über Gebühr bewundert…

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… war mit ihr hübsche Kleider kaufen gegangen, um sie von diesem abscheulichen Pink wegzubringen.
Doch all die schönen blauen, grünen und roten Kleider hingen achtlos und nie getragen im Schrank.

So wie diese nutzlosen, weggeräumten Kleider, für die Hillary keine Verwendung hatte, kam sich Frank auch selbst vor.
Seine Frau brauchte ihn nicht, wollte ihn nicht, nahm keine Notiz von ihm.


Sie lebte in ihrer eigenen Welt, die durch und durch pink war und zu dieser Welt hatte er, Frank, keinen Zutritt.





 
Hey schön wieder was von Dir zu hören,
das Kapitel war wieder sehr schön geschrieben. Armer Frank er hat's echt nicht leicht mit seiner Frau, ich glaub er wird es bestimmt nicht schaffen sie aus ihrer pinken Welt rauszuholen :ohoh:. Da hilft doch nur noch der Psychater.
Bin gespannt wie es weitergeht.

LG tamfanae :hallo:
 
tolles kapitel!! schön dass es weitergeht *g-+
na hoffenttlich lebt sich der vater ein *g*
ich häts net ausgehalten lol
mach weiter so!
 
Hey Leute! Danke für eure Kommis.
Dass die Bilder nicht ideal sind, ist eh schon ein altes Problem von mir. Ich werd' beim nächsten Mal versuchen, sie woanders hochzuladen, weil mir ist aufgefallen, dass die Bilder im Storytelling-Ordner zuerst gar nicht sooo schlecht sind, erst nach dem Hochladen bei imageshack werden sie so komisch verwischt.
Hoffe, dass ich euch beim nächsten Kapitel eine bessere Bildqualität liefern kann.
Zur Geschichte selbst verrate ich nur so viel: DER Frau kann kein Psychiater mehr helfen!

Bis bald, liebe Grüße von eurer Scarlett Rose
 
Wow ist die Story geil. Echt. Auch wenn ich Pink überhaupt nicht mag. Trotzdem schön. Pink ist das so "böse"...

Schöne Grüße Leila
 
A life in PINK

Hey! Bin seit gestern wieder aus dem Urlaub zurück und konnte es gar nicht abwarten, ein neues Kapitel, das ich zwar schon vorher geschrieben habe aber dann keine Zeit gefunden hatte, um Fotos zu machen, endlich einmal fertigzustellen.
Ich hoffe, dass ihr trotz der langen Pause noch weiterlest und nun genug der Schwafelei: Viel Spaß!






Manchmal beobachtete Maybelle heimlich ihre kleine Schwester, deren einzige Sommerbeschäftigung nur noch aus Klavierspielen zu bestehen schien. Tagein, tagaus klimperte sie auf dem verstimmten Instrument herum und machte ihre große Schwester damit schier wahnsinnig.


Dennoch hatte Maybelle Mitleid mit der Kleinen. Still war sie geworden in letzter Zeit – so still, wie es für ein 8-jähriges Kind ganz sicher nicht normal war.
Immer war Ruby der Liebling ihrer Mutter gewesen, verzärtelt und verhätschelt – eine kleinere Ausgabe der erwachsenen Hillary. Stets hatte sie die pinkfarbenen Kleider ihrer Mutter in Mini-Ausgaben stolz getragen, deren albernes, kindisches Verhalten kopiert. Maybelle war dies immer unsäglich auf die Nerven gegangen. Ihre kleine Schwester hatte ihr nie viel bedeutet.



Sie selbst hatte viel zu früh erwachsen werden müssen, um das kindliche Verhalten ihrer Schwester zu verstehen.
Nun aber war Maybelle zu der Einsicht gelangt, dass sie ihre Mutter und Ruby in den selben Topf geworfen hatte, ihrer beider Benehmen immer als lachhaft und albern abgetan hatte. Tatsache aber war, dass Ruby so sein durfte, wie sie war: kichernd, gackernd, verspielt und – durch und durch PINK!
Sie war ein Kind. Kinder durften so sein.
Nur ihrer Mutter – einer Frau weit über 30 – stand solch ein Verhalten nicht besonders gut zu Gesicht.



Die immer weiter fortschreitende Veränderung ihrer Mutter hatte in letzter Zeit sogar schon dazu geführt, dass sie ihre kleine Tochter, ihren Augenstern, die kleine Ausgabe ihrer selbst, kaum noch beachtete, sie völlig links liegen ließ.
Verständlicherweise war Ruby natürlich ziemlich verwirrt. Sie erkannte ihre Mum, die sie stets angehimmelt, ja geradezu vergöttert hatte, in dieser abwesenden, kaum ansprechbaren Person, die meist teilnahmslos im Wohnzimmer saß, nicht wieder.



Ruby verstand die Welt nicht mehr.
Hillary Norton kümmerte sich inzwischen weder um ihren Mann, noch um ihre ältere Tochter – und nun auch nicht mehr um ihr jüngeres Lieblingskind.
Ein Alltagsleben gab es in ihrer Welt kaum noch – ihr Leben schien sich nur noch in ihrem Kopf abzuspielen – und selbst daran hatten ihre Angehörigen mittlerweile ihre Zweifel!

Die verwirrte, verzweifelte Ruby hing sich mit der Zeit immer mehr an ihre große Schwester an, die ihr auch früher schon ein gewisser Mutterersatz gewesen war.
Wenn die Kleine Probleme gehabt hatte, war auch vorher schon immer Maybelle ihre Ansprechpartnerin gewesen, von der sie eine Lösung ihrer kindlichen Sorgen erwartete. Hillary dagegen, obwohl ihre richtige Mutter, schien sie, seit sie aus den Windeln heraus war, immer nur als gleich gesinnte Freundin betrachtet zu haben, mit der sie lustige Spiele machte, mit der sie sich neckte und herumblödeln konnte.



Ein Mensch also, der jeden läppischen Scherz mitmachte, der ihr jedoch keinen Trost und Rückhalt geben konnte, wenn sie sich traurig fühlte oder Sorgen hatte.

Und nun war auch das vorbei! Das einzige, was Ruby und ihre Mutter verbunden hatte. Kein Wunder, dass das Mädchen immer verschlossener wurde!

Nun nahm sich Maybelle verstärkt ihrer Schwester an, ahnte sie doch, dass die Kleine psychische Störungen davontragen konnte, wenn sie das geistige Dahinsiechen ihrer Mutter ständig vor Augen hatte.



Die ältere Schwester versuchte, in diesen langen, heißen Sommertagen die jüngere zu gemeinsamen Unternehmungen zu animieren, obwohl sie sich selbst wenig unternehmungslustig fühlte, weil sie durch die seltsame, surreale Atmosphäre zuhause sehr gedrückt war.
Doch sie raffte sich immer wieder auf, um ihrer Schwester kleine Vergnügungen zu bereiten, denn sie war der Meinung, wenn ihr selbst schon keine schöne, fröhliche Kindheit vergönnt war, dann sollte wenigstens ihre Schwester unbehelligt von den Problemen der Großen aufwachsen.





Frank Norton, der nach seiner Rückkehr aus dem Krieg von einem heilen, harmonischen Familienleben mit Frau und Töchtern geträumt hatte, verlor stetig immer ein Stück mehr von seinen Illusionen und war in den wenigen Monaten, die er nun zuhause war, zu einem missmutigen Mann geworden, der immer mehr Zeit in der Arbeit oder mit seinen Kumpels in verschiedenen Kneipen verbrachte.




Alles war besser, als daheim zu sein und mit anzusehen, wie die Ehefrau von Tag zu Tag immer weiter in, für alle anderen unsichtbaren Fernen abhob, wie sie das Haus, die Kinder, ihn und nicht zuletzt sich selbst mehr und mehr vernachlässigte. Die Töchter waren für ihn zu lästigen Anhängseln geworden. Wenn sie nicht gewesen wären, hätte ihn in diesem Haus überhaupt nichts mehr gehalten. Nur ein kläglicher Rest von Verantwortung, der aber mit seinem steigenden Alkoholkonsum immer mehr verkümmerte, hielt ihn noch davon ab, auszubrechen aus diesem frustrierenden Leben.



Und dann natürlich die Nachbarn, Kollegen und Bekannten. Lange hatte sich Frank um das Aufrechterhalten einer harmonisch wirkenden Familien-Fassade bemüht. Als er zurückgekommen war, hatte er gemerkt, dass über seine Frau viel getuschelt und gelästert wurde. Anfangs hatte er darüber hinweggehört und überall betont, wie glücklich er doch mit seinen drei Frauen sei.
Er wusste, dass keiner ihm glaubte, doch er selbst hatte es lange nicht wahrhaben wollen, dass seine Familie kaputt war. Nun zählte nur noch der Schein. Nach außen hin versuchte Frank immer noch krampfhaft, die Nortons im besten Licht darzustellen, doch in Wirklichkeit war in ihm nur noch Leere, Einsamkeit und tiefe, dunkle Verzweiflung.



Es geschah in einer schwülen, gewitterschweren Augustnacht 1950.



Volltrunken und schwankend torkelte Frank gegen Mitternacht aus der Kneipe, wo er die vergangenen Stunden mit ein paar Zechkumpanen verbracht hatte, nach Hause.
Sie hatten miteinander bei unzähligen Runden Bier und Schnaps miteinander gelacht, gegrölt, wenn sich die kesse Kellnerin Lexie mit wackelndem Hintern an ihnen vorbeidrängte, ordinäre Witze gerissen, bis einige der Männer, die noch nicht vollends betrunken waren, verkündeten, sie müssten jetzt nach Hause, sonst gäbe es daheim Streit mit der „Alten“ und sie könnten sich den ehelichen Sex wochenlang abschminken.


Nach und nach leerte sich die Bar und bald saß Frank allein am Stammtisch, mitleidig beäugt von Lexie, die hinter der Theke Gläser abtrocknete und deren Chef, der sich vornahm, Frank innerhalb der nächsten Viertelstunde hinauszuwerfen, falls dieser nicht von selber ging.



Frank hatte es nicht eilig, nach Hause zu kommen. Mit einem Streit und Verweigerung der ehelichen Pflichten seitens seiner Frau brauchte er nicht zu rechnen. Das hätte nämlich bedeutet, dass sie noch irgendwie Anteil an ihm und seinem Dasein nahm, was natürlich nicht der Fall war.



Seit Wochen schon hatte es zwischen ihnen kein persönliches Gespräch gegeben. Auf seine Fragen hatte sie in letzter Zeit nur noch mit „Ja“ oder „Nein“ geantwortet, zum Schluss überhaupt nicht mehr. Sie sah durch ihn hindurch, als ob er nicht existierte. Sie schien weder Essen zu brauchen, noch Schlaf. Tagein, tagaus saß sie – vor sich hinstierend – auf dem pinkfarbenen Sofa und regte sich kaum noch.
Seit 2 Wochen trug sie das selbe Kleid. Frank vermutete auch, dass sie während dieser Zeit auch weder ihre Unterwäsche gewechselt, noch ihre Zähne geputzt hatte – bis ihm seine Tochter Maybelle einfiel.


Maybelle – bestimmt hatte sie dafür gesorgt, dass ihre Mutter wenigstens das geringste Maß an Körperpflege und Nahrung erhielt. Für ihre 15 Jahre war das Mädchen unglaublich patent und verständig.
Trotz aller Verbitterung war Frank immer noch stolz auf seine Älteste. Sie würde etwas aus ihrem Leben machen!
Er ertrug es kaum, die abschätzige Abwehr in ihren Augen zu sehen, wenn er wieder einmal betrunken nach Hause kam, wie es inzwischen so oft der Fall war. Er wusste, dass er einmal ihr großes Vorbild gewesen war und konnte es nun kaum verkraften, dass er jetzt nicht mehr ihre Hochachtung sondern nur noch ihr Mitleid, gepaart mit ein bisschen Verachtung, besaß.

Bevor er sich richtig in die Vergangenheit zurückversetzen konnte – in die Zeit, bevor er in den Krieg gegangen war, in die wenigen, schönen Tage, als er aus dem Krieg zurückgekehrt war und Hillarys Veränderung noch nicht wirklich zur Kenntnis genommen hatte, als seine ältere Tochter noch zu ihm aufgesehen und nicht auf ihn herabgeschaut hatte – wurde er von der knorrigen Stimme des Kneipenbesitzers jäh aus seinen Gedanken gerissen.



„Los, Frank! Lexie und ich wollen endlich den Laden dicht machen. Geh nach Hause und schlaf deinen Rausch aus!“



Frank warf dem untersetzten Mann einen seltsamen Blick zu. „Nach Hause? Wo ist das?“ lallte er, stand auf und torkelte hinaus in die Dunkelheit.


Die schwüle Nachtluft brachte seinen berauschten Kopf noch mehr durcheinander. Die Gedanken schwirrten wie aufgeschreckte Vögel durch sein Gehirn.
Traurigkeit, Zorn, Frustration, Niedergeschlagenheit, kurze Momente tollen Übermuts und viele andere Gefühle begleiteten seinen Heimweg. Was er nicht verspürte war Hoffnung. Für ihn gab es keine Hoffnung mehr.



Er schob seine Hand in die Hosentasche und plötzlich glomm in seinen Augen ein Funken der Vorfreude auf, als er den kühlen, kantigen Stahl des Revolvers befühlte.
Es war DIE Lösung – eine andere gab es für ihn nicht. Nicht mehr.

Er war vor seinem Haus angekommen. In der Einfahrt blieb er stehen. Nein, er konnte nicht hineingehen. Er konnte keine weitere Nacht, keinen weiteren Tag mehr in diesem Haus verbringen. Seine Beine waren wie gelähmt. Keinen Schritt konnte er diesem Haus, in dem all seine Hoffnungen zerstört worden waren, mehr entgegen gehen.



Der Alkohol schien sich aus seinem Kopf verflüchtigt zu haben, plötzlich war er wieder hellwach und konnte völlig klar denken.

„Auch wenn ich in die Hölle komme – schlechter kann’s nicht werden!“ dachte er, bevor er die Pistole aus ihrem Versteck holte.

Maybelle schreckte aus ihrem Schlaf auf.



Sie wusste nicht, was sie aus ihren wirren Träumen gerissen hatte. Als sie aus ihrem Bett aufsprang und ängstlich zum Fenster lief, um zu sehen, ob es vielleicht ein Geräusch von draußen gewesen war, das sie geweckt hatte, sah sie im schwachen Mondlicht, dass eine leblose Gestalt auf dem Gehsteig vor dem Haus lag.



In diesem Moment wusste sie alles. Es war ein Schuss gewesen und der Tote, der da lag, war ihr Vater.
 

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