scarlett rose
Member
Hey,
irgendwie hatte ich eine "plötzliche Eingebung" und hab mich spontan entschlossen, parallel zu "Feuer im Herzen" eine 2. Fotostory zu machen.
Natürlich werde ich auch an der anderen Geschichte weiterschreiben.
Na ja, ich will mal nicht weiterschwafeln - auf ins Geschehen!
A LIFE IN PINK
"Should auld acquaintance be forgot,
and never brought to mind?,
should auld acquaintance be forgot,
and days of auld lang syne?"
"And days of auld lang syne, my dear,
and days of auld lang syne.
Should auld acquaintance be forgot,
and days of auld lang syne?"
„Frohes Neues Jahr, Dad! Ich hab’ dich lieb!“
Frank Norton nahm seine Tochter herzlich in die Arme und drückte sie an sich.
„Ich wünsche dir auch ein frohes Jahr 1950, Maybelle! Möge es nur Gutes bringen, jetzt da alle Sorgen der Vergangenheit überwunden sind! Und mögen alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen, Mäuschen!“
Die Silvesterraketen waren schon längst erloschen und Maybelles Mutter und ihre kleine Schwester Ruby lagen bereits im Bett, als Maybelle und ihr Vater sich mit einem Kuss voneinander verabschiedeten, um ebenfalls schlafen zu gehen.
Frank betrat das eheliche Schlafzimmer, in dem seine Frau Hillary leise vor sich hin schnarchte.
Er zog seinen Pyjama an und bevor er sich auf seine Seite des Bettes legte, betrachtete er Hillary nachdenklich.
Sie war ihm fremd geworden in den Jahren, die er nicht zu Hause verbracht hatte. Sie hatte sich sehr verändert, auf eine Weise, die Frank nicht besonders erfreulich fand.
Auch seine jüngere Tochter Ruby war für ihn eine fremde Person, was jedoch nicht weiter verwunderlich war.
Als er damals seine Heimat hatte verlassen müssen, war Ruby ein Säugling von gerade mal 2 Monaten gewesen.
Der einzige Mensch, der ihm hier immer noch vertraut war, war Maybelle.
Seit jeher war seine ältere Tochter sein Augenstern, sein ganzer Stolz gewesen. Er liebte sie mehr, als alle anderen Menschen, die er kannte, zusammen. Sie war ihm selbst so ähnlich...
Maybelle war todmüde, aber überglücklich.
Das Jahr 1950 fing gut an!
Sie hatte ihren geliebten Vater wieder bei sich – den Vater, den sie 7 Jahre lang vermisst hatte.
Anfangs hatte sie gemeinsam mit ihrer Mutter um ihn gebangt – nächtelang hatten sie miteinander geweint, als nach Monaten endlich wieder ein zerfetzter, schmutziger Brief mit deutschen Briefmarken gekommen war.
Fast unleserlich – doch seinen Zweck erfüllend: Immerhin ein Lebenszeichen!
Später dann hatte Maybelle allein für das Wohl ihres Vaters gebetet.
Anfangs schockiert, mit der Zeit immer gleichgültiger hatte sie die Veränderung ihrer Mutter miterlebt – Hillary Norton war nicht mehr die liebevolle, gütige und trostreiche Mum aus Maybelles Kinderjahren.
In den Jahren, die dem Ende des 2. Weltkriegs folgten hatte sie mitansehen müssen, wie die Ehemänner der anderen Frauen nach und nach heimkehrten – doch Frank kam nicht.
Im Frühling 1947 war sie die einzige verheiratete Frau in der Stadt, deren Gatte noch nicht zuhause war.
Und damals begann ihre drastische Veränderung. Sie sehnte sich nach Frieden, nach Harmonie – sie war keine Anhängerin der damals in den Anfängen stehenden Emanzipationsbewegung. Sie wollte vergöttert, verhätschelt und auf Händen getragen werden von ihrem Ehemann – doch sie wusste nicht einmal, ob er überhaupt noch am Leben war. Seit Monaten schon hatte sie nichts von ihm gehört.
Aus dieser Sehnsucht nach Harmonie und Ebenmaß heraus, flüchtete sich Hillary in ihre eigene Traumwelt – in ihr persönliches „Wolkenkuckucksheim“.
Pink, seit jeher ihre Lieblingsfarbe, wurde zu einem Fixpunkt in ihrem Leben.
Es mochte seltsam klingen, doch irgendwie gab diese sanfte, weiche, träumerische Farbe Hillary Halt und Trost in ihrem einsamen Dasein, das nur ihre beiden Töchter mit ihr teilten.
Es dauerte nicht lange und „pink“ war das vorherrschende Element in Hillarys gesamter Umgebung.
All ihre Kleider waren pink…
… fast jeder Einrichtungsgegenstand im Haus war pink…
… getaucht in pink, übermalt und verziert mit pink war das Leben einfach schöner.
Ruby, die von Kindesbeinen an nichts anderes kannte, wuchs zu einer jüngeren Ausgabe ihrer Mutter heran.
Maybelle jedoch war das Ganze unheimlich und je älter sie wurde, desto mehr hasste sie es: Sie hasste das pinke Haus, sie hasste das pinke Kinderzimmer, das sie mit der kleinen, pink-gekleideten Schwester teilen musste, sie hasste ihre durch und durch „pinke“ Mutter.
So zog sich Maybelle ebenfalls im Laufe der Zeit in ihre eigene Welt zurück. Sie wurde immer verschlossener und in sich gekehrter.
Freunde hatte sie nicht.
Ihre „Freunde“ waren die Bücher aus der Bibliothek ihres Vaters.
Sie wollte so werden wie er – intelligent, gebildet und beruflich erfolgreich. Sie wollte ihm, dem anerkannten Wissenschaftler eine würdige Tochter sein.
Sie wusste damals nicht, ob er überhaupt noch am Leben war – doch sie wollte sein Lebenswerk weiterführen, seine Forschungen weiterbetreiben.
Und – sobald sie volljährig war – wollte sie dieses scheusslich-grelle Haus verlassen und vergessen, dass ihre Mutter eine rosarote (Alp)-Traumgestalt...
… und ihre Schwester ein gefühlloses Püppchen ohne eigene Persönlichkeit war.
Hoffe, der Anfang gefällt euch ein bisschen !!!
Liebe PINKE Grüße!
Scarlett Rose
irgendwie hatte ich eine "plötzliche Eingebung" und hab mich spontan entschlossen, parallel zu "Feuer im Herzen" eine 2. Fotostory zu machen.
Natürlich werde ich auch an der anderen Geschichte weiterschreiben.
Na ja, ich will mal nicht weiterschwafeln - auf ins Geschehen!
A LIFE IN PINK

"Should auld acquaintance be forgot,
and never brought to mind?,
should auld acquaintance be forgot,
and days of auld lang syne?"

"And days of auld lang syne, my dear,
and days of auld lang syne.
Should auld acquaintance be forgot,
and days of auld lang syne?"

„Frohes Neues Jahr, Dad! Ich hab’ dich lieb!“
Frank Norton nahm seine Tochter herzlich in die Arme und drückte sie an sich.
„Ich wünsche dir auch ein frohes Jahr 1950, Maybelle! Möge es nur Gutes bringen, jetzt da alle Sorgen der Vergangenheit überwunden sind! Und mögen alle unsere Wünsche in Erfüllung gehen, Mäuschen!“

Die Silvesterraketen waren schon längst erloschen und Maybelles Mutter und ihre kleine Schwester Ruby lagen bereits im Bett, als Maybelle und ihr Vater sich mit einem Kuss voneinander verabschiedeten, um ebenfalls schlafen zu gehen.

Frank betrat das eheliche Schlafzimmer, in dem seine Frau Hillary leise vor sich hin schnarchte.
Er zog seinen Pyjama an und bevor er sich auf seine Seite des Bettes legte, betrachtete er Hillary nachdenklich.
Sie war ihm fremd geworden in den Jahren, die er nicht zu Hause verbracht hatte. Sie hatte sich sehr verändert, auf eine Weise, die Frank nicht besonders erfreulich fand.
Auch seine jüngere Tochter Ruby war für ihn eine fremde Person, was jedoch nicht weiter verwunderlich war.
Als er damals seine Heimat hatte verlassen müssen, war Ruby ein Säugling von gerade mal 2 Monaten gewesen.

Der einzige Mensch, der ihm hier immer noch vertraut war, war Maybelle.
Seit jeher war seine ältere Tochter sein Augenstern, sein ganzer Stolz gewesen. Er liebte sie mehr, als alle anderen Menschen, die er kannte, zusammen. Sie war ihm selbst so ähnlich...

Maybelle war todmüde, aber überglücklich.
Das Jahr 1950 fing gut an!
Sie hatte ihren geliebten Vater wieder bei sich – den Vater, den sie 7 Jahre lang vermisst hatte.
Anfangs hatte sie gemeinsam mit ihrer Mutter um ihn gebangt – nächtelang hatten sie miteinander geweint, als nach Monaten endlich wieder ein zerfetzter, schmutziger Brief mit deutschen Briefmarken gekommen war.
Fast unleserlich – doch seinen Zweck erfüllend: Immerhin ein Lebenszeichen!

Später dann hatte Maybelle allein für das Wohl ihres Vaters gebetet.
Anfangs schockiert, mit der Zeit immer gleichgültiger hatte sie die Veränderung ihrer Mutter miterlebt – Hillary Norton war nicht mehr die liebevolle, gütige und trostreiche Mum aus Maybelles Kinderjahren.
In den Jahren, die dem Ende des 2. Weltkriegs folgten hatte sie mitansehen müssen, wie die Ehemänner der anderen Frauen nach und nach heimkehrten – doch Frank kam nicht.
Im Frühling 1947 war sie die einzige verheiratete Frau in der Stadt, deren Gatte noch nicht zuhause war.
Und damals begann ihre drastische Veränderung. Sie sehnte sich nach Frieden, nach Harmonie – sie war keine Anhängerin der damals in den Anfängen stehenden Emanzipationsbewegung. Sie wollte vergöttert, verhätschelt und auf Händen getragen werden von ihrem Ehemann – doch sie wusste nicht einmal, ob er überhaupt noch am Leben war. Seit Monaten schon hatte sie nichts von ihm gehört.
Aus dieser Sehnsucht nach Harmonie und Ebenmaß heraus, flüchtete sich Hillary in ihre eigene Traumwelt – in ihr persönliches „Wolkenkuckucksheim“.
Pink, seit jeher ihre Lieblingsfarbe, wurde zu einem Fixpunkt in ihrem Leben.
Es mochte seltsam klingen, doch irgendwie gab diese sanfte, weiche, träumerische Farbe Hillary Halt und Trost in ihrem einsamen Dasein, das nur ihre beiden Töchter mit ihr teilten.

Es dauerte nicht lange und „pink“ war das vorherrschende Element in Hillarys gesamter Umgebung.
All ihre Kleider waren pink…

… fast jeder Einrichtungsgegenstand im Haus war pink…

… getaucht in pink, übermalt und verziert mit pink war das Leben einfach schöner.

Ruby, die von Kindesbeinen an nichts anderes kannte, wuchs zu einer jüngeren Ausgabe ihrer Mutter heran.

Maybelle jedoch war das Ganze unheimlich und je älter sie wurde, desto mehr hasste sie es: Sie hasste das pinke Haus, sie hasste das pinke Kinderzimmer, das sie mit der kleinen, pink-gekleideten Schwester teilen musste, sie hasste ihre durch und durch „pinke“ Mutter.
So zog sich Maybelle ebenfalls im Laufe der Zeit in ihre eigene Welt zurück. Sie wurde immer verschlossener und in sich gekehrter.
Freunde hatte sie nicht.
Ihre „Freunde“ waren die Bücher aus der Bibliothek ihres Vaters.
Sie wollte so werden wie er – intelligent, gebildet und beruflich erfolgreich. Sie wollte ihm, dem anerkannten Wissenschaftler eine würdige Tochter sein.
Sie wusste damals nicht, ob er überhaupt noch am Leben war – doch sie wollte sein Lebenswerk weiterführen, seine Forschungen weiterbetreiben.

Und – sobald sie volljährig war – wollte sie dieses scheusslich-grelle Haus verlassen und vergessen, dass ihre Mutter eine rosarote (Alp)-Traumgestalt...

… und ihre Schwester ein gefühlloses Püppchen ohne eigene Persönlichkeit war.
Hoffe, der Anfang gefällt euch ein bisschen !!!
Liebe PINKE Grüße!
Scarlett Rose
Zuletzt bearbeitet: