Wie N1_2888 schon erklärt hat funktioniert die Demokratie in Amerika nicht so, wie die Demokratie in Deutschland oder gar in der Schweiz. Von mir aus kannst du es auch anders nennen als Demokratie. Aber in einer anderen Staatsform ist das Volk nach der Umkehrfolge nie für das Handeln des Staats schuld.
Man kann ja auch sagen, dass die Deutschen (als Pendant zu "die Amerikaner") selber schuld sind an Hartz4, 1-Euro-Jobs, Billigstlöhne ect... Denn offenbar ist in dieser Demokratie keine Mehrheit dagegen auf die Barrikaden gegangen. Denn wenn doch, dann hätte Deutschland den Mindestlohn und eine faire Sozialhilfe (behaupte ich jetzt mal als Aussenstehender). Die Mehrheit ist offenbar auch für die NPD, denn sie existiert in dem demokratischen Land ja noch. Ich verwende jetzt absichtlich kontroverse Beispiele, denn ich glaube, dass es vielleicht nicht so einfach zu verstehen ist, worauf ich hinaus will (blöde Sprachprobleme!)
Man kann es drehen und wenden, wie man will. Egal, was der Staat verbockt, jeder einzelne hat darunter zu leiden! Sch.eissegal, was die Ursache dafür ist! Ich finde es sinnlos, über Schuld und Unschuld des Staates zu philosophieren, angesichts der menschlichen Tragödien, die sich als Konsequenz davon abspielen. Denn Sätze, die mit "hätte", "könnte", "müsste" beginnen hat noch nie jemanden vorwärts gebracht. Was bringt es den Irakern, den Amerikanern, wem-auch-immer, wenn jemand sagt "ihr hättet doch mal..."
P.S: Vielleicht verstehe ich dich einfach nur falsch, dann verzeih mir bitte. Über alles andere lässt sich diskutieren.
Klar sind wir Deutschen selbst schuld an Hartz 4 und dem ganzen anderem Gedöhns. Wer sonst hat denn unsere Regierung gewählt? Wer sonst sollte schuld sein? Die Franzosen vielleicht?
Ein demokratischer Staat ist IMMER ein Ausdruck seine Volkes, wie könnte es anderst sein? Woraus sonst besteht denn ein Staat, wenn nicht aus seinen Bürgern? Und wer, außer seinen Bürgern, sollte die Verantwortung für sein Handeln tragen? Es heißt ja nicht umsonst, das jedes Volk die Regierung hat, die es verdient. Und genau das ist eben der Grund, warum jeder Einzelne leiden muss, weil eben jeder Einzelne Teil seines Staates ist, und somit auf seine Weise für das Handeln des Staates mitverantwortlich ist.
In einer Diktatur sieht es ein wenig anders aus. Da muss man immer auch bedenken, wie es zur Diktatur kam.
Am Beispiel des alten Nazi-Deutschlands würde ich sagen, ja, da waren wir Deutschen selber schuld, denn wir haben unseren Diktator selbst gewählt.
Bei anderen Dikaturen sieht das anders aus. Gerade in Südamerika oder Afrika tragen die Bürger der dortigen Dikaturen wenig Schuld, denn sie wurden ihnen aufgezwungen - Und zwar entweder von den USA, oder einer anderen Macht, weil diese somit leichter an Rohstoffe gelangen konnten.
Ich würde mittlerweile sogar behaupten, dass es gar keine Demokratien mehr gibt. Wirtschaftsdikaturen trifft es besser. Da der Großteil aller Menschen nur dem Geld nachjagt.
Was glaubst Du wohl, wie groß ist der Anteil aller Enstcheidungen, die vordergründig zwar von der Politik gefällt werden, aber hinterum von der Wirtschaft gefordert und durchgesetzt wurden?
Sachen wie Hartz 4 und 1-Eurojobs können doch nur auf dem Mist von Großkapitalisten gewachsen sein.
Da aber der Widerstand der Bürger hierzulande zu schwach war, konnte es sich eben durchsetzen. Wir sind selbst schuld, wenn uns der Fernsehabend und das wöchentliche Betrinken mehr interresiert, als für etwas zu kämpfen. Lippenbekenntnisse reichen nun mal nicht aus.
EDIT:
Du sagst, man kann kein Volk in einen Topf werfen. Im privaten, persönlichen Bereich gebe ich Dir da durchaus Recht, nicht aber im globalen Bereich. Hier in Deutschland sind wir alle Deutsche, und in Amerika sind sie alle Amerikaner. Ob nun A. Johnson in Detroit mit Bush einverstanden ist, interessiert mich hier in Deutschland ebensowenig, wie es ihn interessieren dürfte, ob ich hier gegen den Irak-Krieg war. Diese persönliche Meinung von ihm und von mir spielt ja in der Interaktion zwischen unseren beiden Staaten überhaupt keine Rolle, es beeinflusst sie nicht.
Das einzige, worauf sich meine Meinung über die USA bildet, ist eben die Art und Weise, wie sie sich als Staat geben. Geht ja auch nicht anders, denn ich kenne ja keinen persönlich. Und selbst wenn, was würde die Kenntnis einiger weniger Personen über das Gesamte aussagen? Nichts.